offroad in Guatemala

Und wieder mal bei mir dieses eigenartige Gefühl: nach einiger Zeit offroad gelangen wir in ein Dorf – diesmal hoch über Santa Cruz del Quichè in Guatemala – und besuchen dort ein Projekt, das österreichische Organisationen hier auf die Füße gestellt haben: nach der Messe, die festlich gestaltet wurde – viele der 50 Familien des Dorfes nahmen daran teil – werden uns mit Stolz die Errungenschaften dieser agrarökonomischen Initiative gezeigt: aus 9 angekauften Schafen wurden schon 18, die unter den Familien, die am Projekt teilnehmen, schon aufgeteilt wurden und ein kleines „Glashaus“, in dem Tomaten und Paprika biologisch gezogen werden – der Weg dorthin ist alles andere als eine „Autobahn“, aber da das Wasser erst ab einem bestimmten Punkt abgezweigt werden darf, musste dieses eine von mittlerweile mehreren „Glashäusern“ weitab von der Besiedlung in einem Graben aufgestellt werden. Auf meine Frage, wie denn das Ganze nach der Unterstützung von „Horizont 3000“ und dem Konfinanzier DKA weitergehen würde, wurde sofort geantwortet, dass das vom Projektpartner Sozialpastoral/Caritas der Diözese Quiché begleitete Projekt so gestaltet wurde, dass auch andere (Klein-)Bauern eingeschult werden.

Die Zahlen sind alles andere als groß-artig, aber: die Menschen in diesem Dorf – das Nachbardorf ist nicht einmal an das Stromnetz angeschlossen – haben Hoffnung und wollen (!) was aus ihrem Dasein hier machen. Das ist wirklich überzeugend schön und für mich jedenfalls sehr berührend. Denn: wo Hoffnung ist ist Freude und ist Glaube. Das wird auch in der einfachen Feier der Messe deutlich und darin, wie sehr sich die Bewohner des Dörfchens, das noch zur Dompfarre gehört (auch wenn es wie wohl die anderen rund 50 Dörfer, die zu ihr gehören, weit außerhalb – in unserem Fall also etwa 45 Minuten außerhalb der Stadt liegt) auf diesen Tag der Begegnung mit mir mir als Bischof gefreut haben – so etwa wurde mir erzählt, dass sich die Dorfbewohner schon gestern abend in ihrer kleinen Kirche versammelt haben, um beim Rosenkranzgebet für einen gelungen Tag mit mir zu beten.

Und wieder mal „dieselben“ Fragen an unseren Glauben, den wir frei und den wir in ganz anderen als diesen herausfordernden Situationen leben können …