Es braucht nicht viel …

In den vergangenen Tagen habe ich – mitunter gemeinsam mit einem befreundeten Priester – geistliche Texte vertieft. Wir tauschten uns auch darüber aus, was denn der eine oder andere Satz denn für unser persönliches Dasein bedeuten könnte. Daraus entstanden Gedanken, die ich hier und in den kommenden Tagen ungeordnet einfach weitergeben möchte.

Ja: es braucht nicht viel, um im eigenen Leben zu ent-decken, wo Gottes Wort umgesetzt werden kann. Das geht im Augenblick, das geht in der persönlichen Begegnung, dort also, wo ich jemandem „zum Nächsten“ werde. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ – dieses Wort Jesu (vgl. Mt 19,19) hat es in sich. Solche Begegnungen finde ich in meinem (bischöflichen) Alltag zuhauf vor. „Lebe ich seinen An-spruch wirklich?“ Und daher auch: „Liebe ich jede und jeden wie mich selbst?“ Jesus macht keine Unterschiede, er klärt nicht und schränkt nicht ein, an wen sich diese Aufforderung zunächst richtet: denn jeder Mensch ist Ebenbild Gottes und daher bin ich herausgerufen, jedem auch diese Liebe zuteil werden zu lassen.