Es geht nicht immer alles glatt

In den vergangenen Tagen habe ich – mitunter gemeinsam mit einem befreundeten Priester – geistliche Texte vertieft. Wir tauschten uns auch darüber aus, was denn der eine oder andere Satz denn für unser persönliches Dasein bedeuten könnte. Daraus entstanden Gedanken, die ich hier und in den kommenden Tagen ungeordnet einfach weitergeben möchte.

Jeder Mensch kann Höhen und Tiefen im persönlichen Leben benennen. Ich jedenfalls entdecke mich immer wieder dabei, den Schwierigkeiten ausweichen zu wollen, sie so schnell wie möglich als „Hindernis“ auf dem Weg zu Gott auszuweichen und ähnliches mehr. Jesus aber, so mein Glaube, ist dem Kreuz nicht ausgewichen – und damit gibt er mir und uns Möglichkeit, Leiden und Scheitern als Teil meines Lebens- und Glaubensweges, ja sogar als Möglichkeit meiner Heiligung ernst- und anzunehmen.

Da Jesus am Kreuz mit seinem Schrei „Mein Gott, mein Gott …“ (vgl. Mt 27,46), so Patriarch Bartholomaios I. aus Konstantinopel, „die größte Distanz durchschritten [hat], die die gefallene Menschheit durchschreiten kann“, kann es eigentlich nichts geben, das mir widerfährt, in dem ich nicht IHM begegnen kann … „Unendliche Distanz, maßlose Qual, Wunder der Liebe. Zwischen Gott und Gott, zwischen den Vater und den menschgewordenen Sohn schiebt sich unsere Verzweiflung, mit der Jesus bis auf den Grund solidarisch sein will.“ (Bartholomaios I. in seinem Kommentar zum Kreuzweg des Papstes am Kolosseum 1994)