Aufbruch

Heute also geht es los: Aufbruch auf einen mir völlig fremden Kontinent. Afrika. Jetzt wieder in den Schlagzeilen. Mittelmeerroute usw. Viel muss da nicht gesagt bzw. geschrieben werden, um Bilder im Inneren aufsteigen zu lassen, um Meldungen der letzten Tage und vielleicht auch Stunden erneut wahrzunehmen …

Wir sind zu fünft. Nicht weil wir Uganda und Tansania anschauen wollen – das geschieht „nebenbei“, sondern weil wir Menschen begegnen wollen mit ihren Sehnsüchten, ihren Freuden und Leiden. Menschen, von denen wir wohl bis auf einige niemanden kennen. Menschen, denen kirchliche Hilfswerke in den letzten Jahren immer wieder geholfen haben, wie auch immer diese heißen mögen. Menschen in gänzlich anderen Kulturkreisen, mit unterschiedlicher (auch Leid-)Geschichte von Stämmen, Völkern und Nationen, die auch Europa mit verursacht hat; Menschen, auf deren Kosten viele andere leben … Und Menschen, die ganz einfach leben [betonen Sie doch mal den Satz unterschiedlich und Sie werden entdecken, was in diesem Satz alles so drinnen steckt!]. Menschen, denen wir das entgegenbringen wollen, was wir für uns einfach selbstverständlich voraussetzen: Würde und Achtung; wir wollen ihnen als Brüder und Schwestern begegnen, weil wir rund um den Erdball eben „nur“ eine Menschheit sind, füreinander Verantwortung haben und mit unserem Lebensstil aufeinander verwiesen sind … Unsere Hilfe vor Ort, unsere Hilfe für Menschen unterwegs, unsere Hilfe für Menschen bei uns …: unterschiedliche Ebenen und Herausforderungen, die nicht einfach auseinanderzudividieren sind, sondern einander bedingen. Kirche hilft, so gut es eben geht. Weil sie Menschen hilft.

Wir – Alexander Auer von der Kath. Männerbewegung, Rene Straubinger aus dem Priesterseminar, Johann Pfeifer, Arzt und Vorsitzender des Kuratoriums des „Welthaus“, Sigrun Zwanzger, stv. Geschäftsführerin von „Welthaus“ (1) und ich: wir brechen auf und wollen Sie ein wenig mitnehmen, auf fb (@BischofKrautwaschl) und auch auf dieser Seite – sofern es die technischen Möglichkeiten uns erlauben. Wir haben nur eine Welt, wir können uns nicht wegbeamen. Gerade deswegen freue ich mich auf leuchtende und strahlende Augen – trotz aller Armut, freue ich mich auf Feiern unseres gemeinsamen Glaubens in ganz anderer und gerade deswegen besonderer Art, freue ich mich auf die Begegnung mit anderen Kulturen und Lebensstilen, die vielleicht mich selbst und meinen (hektischen, westlichen, …) infrage stellen. Ja: ich freue mich. Und deswegen brechen wir auf!

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(1)  Aus der Präambel des Statuts: „Die großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ungleichheiten zwischen den Völkern widersprechen der sozialen Gerechtigkeit und Würde der menschlichen Person. Deshalb ist es ein zentrales Anliegen der Diözese Graz-Seckau, für mehr Gerechtigkeit und für ein menschenwürdiges Leben aller einzutreten.
Die Mission der Kirche ist Aufgabe des ganzen Volkes Gottes. Es sollen alle Ortskirchen nach dem Maß ihrer Möglichkeiten am Werk der Verbreitung des Evangeliums und seiner lnkulturation mitwirken.
Das Welthaus der Diözese Graz-Seckau nimmt diese Aufgabe im Auftrag der Diözese in besonderer Weise wahr und fördert soziale und pastorale Projekte. Es setzt seinen Schwerpunkt vorwiegend im Bereich der prophetischen Diakonie und im Kampf um Menschenwürde und Gerechtigkeit und verwirklicht diesen Dienst in Regionen der Welt, die von Armut und Ungerechtigkeit und von der Verfolgung von Christen besonders betroffen sind.
In Sorge um das Heil des ganzen Menschen, dem der Evangelisierungsauftrag der Kirche gilt, arbeitet das Welthaus auf der Grundlage des Evangeliums und der Soziallehre der Kirche mit Gemeinden und Institutionen in Entwicklungsländern und in Ost-/Südosteuropa solidarisch zusammen. Dabei stellt die von den Partnern gelebte Erfahrung einen wesentlichen Maßstab aller Aktivitäten dar. Das Welthaus fördert innovative und nachhaltige Programme, die es Menschen ermöglichen, die Gestaltung ihres Lebens und ihrer Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
Dem Welthaus obliegt weiters die Aufgabe, den Bischof und die Diözese mit ihren Einrichtungen in der Wahrnehmung dieser weltkirchlichen Verantwortung zu beraten und zu unterstützen.