Christsein: eine ernste Angelegenheit

Am Fest des Erzmärtyrers Stephanie hatte ich am Hl. Berg bei den Karmelitinnen in Bärenbach folgendes für die Predigt vorbereitet:

Eigentlich sollten wir Christen es wissen: die Botschaft, die wir ansagen und die wir leben ist alles andere als „leicht verträgliche Kost“. Sie ist herausfordernd in mehrerlei Sinn des Wortes. Sie ist eine, die deutlich macht: „Christen sind andere Menschen.“ Eben weil sie um Gott und damit die Berufung wissen, die eine auf ewig angelegte ist. Mit den „Menschen“, von denen im Evangelium des heutigen Festtages die Rede ist, meint Jesus ja jene, die ohne die Anerkennung Gottes auskommen, die „von seinen Wegen nichts wissen wollen“. Ähnlich ergeht es vielen, die sich in unseren Tagen, ob jung, ob alt, zu Christus bekennen (wollen): ewig Gestrige seien sie, „Glaubende, also eigentlich nicht Wissende“ werden sie mitunter verunglimpft und auf die Seite geschoben etc. Solche Art mit Christen umzugehen ist in unseren Breiten in den letzten Jahren und Jahrzehnten versteckt wahrzunehmen. Die Freiheit, sich zu Gott zu bekennen, wird um der Freiheit willen, ihn nicht anzuerkennen, oft hintangestellt. 

Die Botschaft, die uns anvertraut ist, und die wir leben, ist aber auch deswegen herausfordernd, weil wir – blicken wir in die Welt von heute – auch sagen müssen: Verfolgung und Gefährdung an Leib und Leben sind Brüdern und Schwestern im Glauben in vielen Ländern heute sicher. Manches davon wird medial wahrgenommen, vieles an alltäglichem Leid wird nicht öffentlich gemacht. 

Klar wird aus dem Evangelium aber auch, dass jene, die „vor Statthalter und Könige geführt“ werden (Mt 10,18), Zeugnis für Gott ablegen und damit die Verfolger beschämen, denen dieser Gott egal ist. Denn Zeugnis abzulegen ist ja mehr als bloß zu einer Meinung zu stehen; „Zeugnis“ meint ja auch, dass das gesamte Leben „spricht“ und damit auch deutlich macht, wes Geistes Kind Christen sind. Ihr Leben also, und damit auch ihr Leiden und ihr Einstehen bezeugt Gott, wird selbst zur Botschaft; mitunter weit mehr als das, was wir mit bloßem Gerede vermögen. 

Demnach: bereiten wir uns vor, wirklich Zeugen zu sein für IHN, den lebendigen Gott. Das ist unsere Berufung, die eigentlich – wenn wir es weltweit betrachten – in unseren Breiten mehr als einfach zu leben wäre. Und: Seien wir dankbar all jenen, die rund um die Welt um ihr Leben bangen, weil sie sich mit ihrem Dasein zu Jesus Christus bekennen, nehmen wir sie mit hinein in unser Gebet und damit auch: Machen wir ernst, dass wir uns wirklich weltweit als Brüder und Schwestern verstehen.