WIR sind Kirche

Vor einigen Tagen begegnete mir in der geistlichen Lektüre eine Überlegung, die m.E. sehr wertvoll – und not-wendend für die Kirche heute – ist.

Der Ausgangspunkt ist klar: Wenn ich von mir sage, ich sei als Mensch Gottes Kind, Sein Ebenbild, dann geht es nicht an, diese Zusage den anderen zu verweigern. In den Bereich der geistlichen Erfahrung übertragen: es gibt eben nicht nur meinen ganz speziellen Weg zu Gott (vgl. Benedikt XVI.: es gibt so viele Wege zu Gott wie es Menschen gibt), sondern ich habe dies auch für jede und jeden um mich anzuerkennen. Es geht also nicht an, Gott „einzusperren“ auf den Weg, den ich gehe, Gottes Liebe „nur“ auf mich zu beziehen. Wenn ER die Liebe ist, dann ist ER sie für alle.

Ich glaube wahrzunehmen, dass es den Anschein hat, dass manche   aber eher meinen, nur „Gott in sich“ zu lieben, „Gott auf meinem Weg“, den ich gehe, anzuerkennen: Selbstbezogenheit in der Liebe macht auch vor Christen nicht Halt. – Nebenbemerkung: ’s ist schon interessant, wie sehr wir uns „aufregen“, wenn „in der Welt“ nur das Eigene in den Vordergrund gerückt wird … Die „Zelle“ der Begegnung mit Gott ist also nicht nur in mir und bei mir, sondern in allen Brüdern und Schwestern zu finden.

Dies wirklich ernst zu nehmen, würde endlich (!) auch Kirche ernst nehmen: Kommunikation zwischen IHM in mir und IHM in dir …