Achtung

Die Quilombolas sind die Nachfahren der von den Portugiesen nach Brasilien geholten Sklaven – die Indigenen entgingen der Unterdrückung, indem sie sich ins Hinterland zurückzogen. So manchen dieser Sklaven gelang mit der Zeit die Flucht – sie siedelten sich in weiter entfernten Gebieten an. Und blieben dort. Nunmehr sind sie als Gemeinschaft anerkannt und haben auch Recht auf Land – aber in der Realität ist dies des Öfteren anders. Davon konnte sich unsere Gruppe am gestrigen Samstag überzeugen: Am Ufer des Rio Sao Francisco – praktisch „mitten“ in Bom Jesus haben sich einer der Gemeinschaftssiedlungen so manche Vertreter solcher Gemeinschaften getroffen und gemeinsam mit einer Indigenen-Abordnung von ihren Herausforderungen erzählt, die nicht ohne sind – ganz einfach auch, weil ihnen das von ihnen genutzte Land abspenstig gemacht werden will. Was da und dort auch zu Auseinandersetzung in den Gemeinschaften führt, wollen doch einige „nur im Frieden“ leben …

Andererseits gilt eigentlich hier, dass die Indigenen die „Herren“ des Landes waren – lange bevor es von Europa aus erobert wurde, die Schwarzen sind demnach die Siedler und die Weißen die Profiteure eines nach wie vor weit verbreiteten „Rassismus des Alltags“, wie uns einer aus einer Quilombola-Gemeinschaft berichtet. Was sie und die vielen Kleinbauern – oft mit Gemeinschaftsweiden, da im semiariden Klima es eben da regnen kann, wohingegen es ein wenig weiter trocken bleibt, sodass eingezäunte und parzellierte Flächen nicht das entsprechende sind, um wirklich (über-)leben zu können – „eint“ ist einfach und eben deswegen auch einfache Gläubigkeit, das Gottvertrauen, mit dem auch den stärksten Gegnerschaften entgegengetreten werden kann ohne zu jammern …

Wir haben viel zu lernen und zu vertiefen: alle Achtung vor diesen einfachen Menschen, die oft mit Hilfe von uns ihr eigenes Leben neu entdecken mit jener Würde, von der wir sagen, dass sie allen Menschen zueigen ist.