Aus der Quelle trinken

Ein bekanntes Sprichwort sagt: „Spucke nicht in die Quelle, aus der du trinkst!“ Mir ist dieser Ausspruch angesichts des „Wortes des Lebens“ eingefallen, das viele rund um die Erde in diesem Monat leben bzw. leben wollen. Im Kommentar zum Wort „Bei dir ist die Quelle des Lebens“ aus dem Buch der Psalmen (Ps 36,10), der von Chiara Lubich, der Gründerin der Fokolar-Bewegung stammt, wird auf verschiedene Möglichkeiten hingewiesen, wie Gott als „Quell des Lebens“ ernst genommen werden kann.
Bei der ersten Lektüre zu Beginn dieser Woche in einer Runde junger Leute hier bei mir im Haus bin ich vor allem bei der Möglichkeit hängen geblieben, in den Menschen, die mir tagaus, tagein begegnen, Gott wahrzunehmen. Wir alle sind ja „sein Ebenbild“ – so jedenfalls steht es auf der 1. Seite unserer Bibel -. Also: wir sind unendlich wertvoll. Wenn wir dann auch noch „Vater unser“ gemeinsam beten, sagen wir doch damit: Jede, die und jeder, der mitbetet, ist mir Bruder und Schwester – wie sonst könnten wir alle Gott „unseren Vater“ nennen? Also: in jeder und jedem kann ich die Handschrift Gottes wahrnehmen! Ein toller Gedanke – und zugleich ein wahnsinnig herausfordernder. Also: auf und ihn gelebt!