Bedenkenswert

Wir feiern Sonntags-(Vorabend-)Messe in den Schulen der Franziskanerinnen von Graz in Sao Paolo. Gemischt: deutsch – portugiesisch („brasilianisch“) – je nachdem, wer gerade was zu sagen hat. Gesungen wird portugiesisch – die Gabenprozession wurde feierlich gestaltet: jede Gabe, die nach vor gebracht wurde, wurde der ganzen Gemeinde feierlich gezeigt, gepredigt wurde deutsch mit portugiesischer Übersetzung usw.

Nach der Messe bedankten sich einige für die Erfahrung, dass Christsein und Kirche eben „größer“ ist als die eigene Erfahrung, in der wir drin stecken. Die Feier war ganz einfach – und gerade das wurde deutlich. Die Erfahrungen damit – die Kontakte „nach außen“ sind in Brasilien ja immer sehr weit, wenn sie gepflegt werden [3 Stunden sind wir vom Norden bis nach Sao Paolo im Flugzeug unterwegs gewesen!] – lassen mich nachdenken: erst die Erfahrung des/der Anderen ermöglicht es mir, mich selbst im Großen und Ganzen neu zu entdecken, etwa als einen, der nicht aus sich und nur für sich zu leben berufen ist.

Sich auf-machen, nicht bei sich bleiben, lieben … – ist das nicht eine Grunderfahrung, DNA der Christenheit? Und damit jeder und jedes Einzelne, der in der Nachfolge lebt und in den Fußstapfen Jesu zu gehen vorgibt und dies versucht? Ja: Kirche, weil sie eben IHN mir schenkt, ist mehr als das, was wir „machen“ – so großartig auch der Mensch des 21. Jahrhunderts ist. Kirche ist immer auch „das über sich hinaus“ …

Hier in Brasilien wird es mir wieder einmal deutlich …