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Priester verstehen zu feiern

Immer wieder begegne ich Menschen, die vom (ganzen) Leben der Priester nicht viel Ahnung haben. In den „Tagen geistlicher Vertiefung“ mit rund 60 Kollegen aus ganz Europa in Križevci (Kroatien), nordöstlich von Zagreb, erfahre ich- wie es eigentlich immer  bei solchen Tagen der Fokolar-Bewegung der Fall ist – ist diese Art ganzheitlich gelebten Glaubens wiederum der Fall. Nicht nur Meditation und Gebet stehen am Programm, Austausch und die Feier von Liturgien, sondern auch Feste.

Am 27. August bedankten sich die hier versammelten Diakone und Priester bei don Tonino Gandolfo, der 6 Jahre lang die Gesamtverantwortung für die sog. „freiwilligen Priester“ in der Fokolar-Bewegung in Rom lebte. Reisen und Besuche vor Ort  und damit die Stärkung in der eigenen Berufung für die Brüder weltweit standen genauso am Programm wie das gemeinsame Leben aus dem Evangelium mit einigen Kollegen. Das Bier kam aus Bayern, die Schweizer stellten sich mit besonderen Leckerbissen ein … Schön, zu einer solchen Gemeinschaft zu gehören!

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Miteinander leben

Wirklich miteinander leben. Nicht nebeneinander. Das, was Jesus vorgelebt hat, hat er in Sein Neues Gebot gefasst: „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe“ (vgl. Joh 15,12). Und von diesem Gebot lassen sich die leiten, die in der Fokolar-Bewegung ihr Leben nach dem Evangelium ausrichten. Dies führte früh dazu, dass viele gemeinsam Urlaub machten – in den ersten Zeiten in den Dolomiten, einige hundert Menschen. Mittlerweile sind diese „Mariapoli“ genannten Veranstaltungen in vielen Ländern zu Hause. Nach einem Besuch in Einsiedeln wuchs in Chiara Lubich, der Gründerin der Bewegung der Wunsch, dass es auch Städte geben möge, die auf Dauer vom Evangelium geprägt lebende Menschen in sich vereint (hier gibt es dazu genauere Informationen). Loppiano südlich von Florenz wurde die erste von bislang mehr als 30 solcher kleiner Siedlungen. In diesen Tagen bin ich mit etwa 60 Priestern und Diakonene auf Tagen geistlicher Vertiefung in Kroatien. In Križevci, „Stadt des Kreuzes“ nordöstlich von Zagreb gibt des die Mariaploi „Faro“ – „Leuchtturm“. In ihr leben etwa 60 Personen auf Dauer; einige kleine Betriebe (Friseur, Autowerkstätte, Pflanzen, Socken-Herstellung u.a.m.) der „Wirtschaft in Gemeinschaft“ werden dort betrieben. Eine über die Grenzen bekannte Einrichtung ist der Kindergarten („Raggio di sole“), den nach Kriterien einer auf Beziehung aufgebauten Pädagogik über 100 Kinder besuchen.

Am 27. August wurden uns die Einrichtungen der Modellsiedlung in einem Rundgang gezeigt. Nach der Mitfeier der Liturgie im östichen Ritus wurde uns am Abend noch ein Konzert geboten, in dem Gesänge der Liturgie zum Besten gegeben wurden.

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Priester am Rand

Dialog hat was mit „dazwischen“ zu tun, kein Wunder: das ist ja auch schon im Begriff enthalten. Und dieses „Dazwischen“ kann mitunter herausfordernd sein. Priester als Männer des Dialogs leben in diesem Dazwischen: ausgespannt. Und daher gehen sie auch bis an die „existentiellen Ränder“. Sie können dies ehrlich und interesselos tun, weil alle Ränder schon von IHM angenommen wurden, der am Kreuz geschrien und Gottverlassenheit erlebt hat. Und genau das brauchen Menschen heute – oft und oft werden sie nur „gebraucht“ – als „Mittel zum Zweck“. Diese Gefahr macht freilich auch vor der Kirche und all ihrem Tun nicht Halt. „Wo habe also ich mich hinauszulehnen?“
Diese Gedanken sind mir und den Kollegen in der Unterkunft in Loppiano gekommen, als wir den letzten „Kompass“ für „networking“ erhielten.

Der Priester heute

Auch heute ein Text, der mir und den 270 Teilnehmenden in Loppiano bei „networking“ begegnet ist; ein Text aus dem Jahr 1982, der auch heute vom Inhalt nichts an Aktualität verloren hat, wenn er auf die heutigen Fragestellungen adaptiert wird. Im letzten Referat am Freitag, 22.8. von Tonino Gandolfo wurde dieses Referat als Video gezeigt: Silvano Cola: Das Antlitz des verlassenen Jesus im Leben des Priesters heute.

 

Priester von heute

Einer der Texte, die wir in Loppiano bei „networking“ zur Vertiefung bekommen haben, stammt aus dem Jahr 1970 und wurde von Chiara Lubich, der Gründerin der Fokolar-Bewegung verfasst. Trotz seines Alters verdient er große Beachtung, meine ich. Da ist vieles von dem in „bedenkender“ Sprache zusammen gefasst, was wir in den vergangenen Tagen gelebt haben: Priester, die Christus sind.