Der „3. Mann“

Zwischendurch wurde das Thema des bekannten Films als einer von mehreren künstlerischen Beiträgen – mit Zither und Gitarre zum Besten gegeben. Nicht weil Werbung für den Agentenfilm, der unter anderem in Wiens Kanälen spielt, gemacht werden sollte, sondern – so die Erläuterung von Klaus Hofstetter – weil wir als Kirche immer mit dem rechnen dürfen, der in unserer Mitte lebt…

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Der Auferstandene verhilft dazu, nicht Gefahr zu laufen, uns in der Bequemlichkeit einzulullen . Wir können die Herausforderungen annehmen, die dann freilich mitunter „Kreuz“ erfahrbar werden lassen. Im nachmittäglichen „runden Tisch“ bei „networking“  wurde das gestern wieder deutlich. Männer des Dialogs brauchen vor nichts „zurückschrecken“,  sondern können es – mit IHM im Hintergrund – wagen, alles anzuschauen und anzupacken. So etwa wurde ein Workshop zum Thema „Als Priester scheitern“ gehalten, ein anderer widmete sich den Fragen rund um Sexualität – schon interessant, was dazu ein Ehepaar, ein verheirateter griechisch-katholischer Kollege und ein römisch-katholischer Priester beitragen können -, wieder ein anderer nahm sich der Spannung zwischen Kontemplation und Aktion an, die mitunter Priester zu zerreißen droht, ein weiterer Arbeitskreis wandte sich den Fragen rund um die zölibatäre Lebensform zu und damit auch der Spannung zwischen Alleinsein/Einsamkeit und Gemeinschaft…

Dass Kreuz zugleich Hoffnungsperspektiven eröffnet, wurde abschließend heute Freitag Vormittag deutlich: die Liebe, die Gott zu uns hat und in Jesus Mensch wurde, hat sich bis zum Schrei der Verlassenheit Jesu am Kreuz entäußert. Dort hauchte Jesus den Geist aus. Er, Gott, blieb nicht bei sich selbst. Er, weil er Liebe ist und daher nichts anderes als lieben kann, schaute und ging von sich weg. Das ist vollendete Liebe, die tatsächlich Dialog bedeutet. Das ist demnach auch Maß für jene, die in der Kirche leben. Und das ist starker Tobak. Die „Kunst des Liebens“ ist eben mehr als bloß „gut sein“, sondern lädt ein, wirklich alles und alle anzunehmen, und damit zu Dialog und Einheit beizutragen. Wo also sind meine Orte der „Peripherie“ wie wohl Papst Franziskus sagen würde? Und: Bin ich bereit, mich wirklich auch diesen Realitäten auszusetzen?

Auch wenn ich mir selbst unsicher in der Beantwortung dieser Fragen bin: dort, wo so gelebt wird, dort wird jene Kirche lebendig, von der wir in Loppiano gehört und die wir in den vergangenen Tagen dort auch erlebt haben: deutsche, polnische, griechisch-katholische und afrikanische Gesänge erklangen heute Mittag zum Schluss bei der Messe im Santuario der Theotokos. Evangelische Pastoren beteten vor dieser gemeinsam mit uns. Leben, das wohl so manches das alteingesessen ist bei uns durcheinander bringen, aber heilvoll erneuern würde.