Gedanken IV

Schließlich seien heute und morgen letzte Gedanken im Nachklang zur Reise in unsere Partnerdiözese angefügt, nämlich der, wieso ein solches Unterfangen Sinn macht? Zwei Anläufe:

a.   Partnerschaft
Ja, es geht um Augenhöhe – auch Bischof João hat dies bemerkt. Natürlich „kostet“ Partnerschaft auch etwas, aber: Wenn wir uns nicht auf-machen, eben nicht bei uns selbst bleiben, auf andere zugehen und miteinander „leben“, einander bestärken, an den Erfahrungen teilhaben lassen, die uns prägen, etc. so dürfen wir uns nicht wundern, dass Leben stirbt. – Und diese Erfahrung machen wir im europäischen Kontext von Kirche immer und immer wieder.
Aber auch die Geschichte lehrt uns, nicht „von oben herab“ auf andere zuzugehen, sondern tatsächlich als Brüder und Schwestern zu agieren. Ganz abgesehen davon, dass es mitunter schon auch heute noch eine Art „versteckten Kolonialismus“ gibt, die andere in subtile Abhängigkeiten bringt … Partnerschaft ist eben nie nur Einbahn. b.           Besuche
Bischof João hat es ohnedies ausgedrückt: „Wir sind nicht Objekte.“ – Oder um es mit Sr. Elfriede Prem zu Beginn der 90iger-Jahre auf einem ihrer Heimatbesuche in Hartberg auszudrücken: „Kommt uns besuchen, denn wir sind nicht Geldempfänger, sondern Menschen.“ Besuche lassen uns nicht im „Sterbenskreislauf“ des „um sich selbst Kreisens“ zurück, in dem die „alten Kirchen“ des globalen Nordens ohnedies schon des längeren verstrickt sind. Daraus sind wir auch nicht „freizukaufen“, indem einfach Gelder gespendet und gesendet werden. Es brauch die Mühe und den Einsatz, wirklich auf die anderen zuzugehen. Es braucht Liebe im wahrsten Sinn des Wortes …