In den vergangenen Tagen habe ich – mitunter gemeinsam mit einem befreundeten Priester – geistliche Texte vertieft. Wir tauschten uns auch darüber aus, was denn der eine oder andere Satz denn für unser persönliches Dasein bedeuten könnte. Daraus entstanden Gedanken, die ich hier und in den kommenden Tagen ungeordnet einfach weitergeben möchte.
Mit „Schrecken“ – ich kann es eigentlich nicht anders formulieren – meinte ich bei so manchem, was wir da in den letzten Tagen betrachtet haben, feststellen zu müssen, dass die Rede davon, alles um Gottes Willen hintanzustellen, oft nicht gehört werden kann. Ganz einfach auch deswegen, weil nach wie vor die Meinung vorhanden ist, dass ohnedies Gott eine allen bekannte Wirklichkeit sei. Und deswegen wird sie einfach stillschweigend vorausgesetzt. „Auf der Strecke bleibt“ dann bei einer solchen Einstellung das einfache Fragen: „Nun, wo siehst du dein persönliches Leben mit dem lebendigen Gott verbunden?“ – Nachgereiht kann auch noch gesagt werden – jedenfalls meine ich das öfter wahrzunehmen: solche Rede wird mit den Ohren gehört, dass der, der sie ausspricht, „von der kleinen Herde“ spreche … – Ja: es fällt tatsächlich zusehends schwer, andere zu verstehen, vorbehaltlos. Zuhören ist gefragt – und gelingt doch so selten.
Wenn wir dann aber schon annehmen, dass jemand sein Leben wirklich in und aus der Beziehung zu Gott gestalten will, im ganz persönlichen Alltag, kommt „sofort“ ein weiteres Hindernis hinzu: es schicke sich doch nicht, voreinander das Leben auszubreiten. – Irgendwie also bleibt zu fragen: „Ja, wie denn nun?“
Da das Leben einfach ist – jedenfalls ist es vielfach Alltag: Lernen wir (neu), unseren Alltag im Licht des Evangeliums betrachten, denn so selbstverständlich, wie wir meinen, ist ein solches Leben nun doch nicht. [Nebenbei: dies zu artikulieren bedeutet ja nicht, einem anderen den eigenen Weg im Glauben zu gehen abzusprechen.] Nur: es hilft und macht deutlich: Glaube geht – auch in meinem Alltag. Fangen wir – vertieft, neu – an mit Gott in unserem Alltag zu leben, miteinander, gemeinsam, als Kirche eben.