In den vergangenen Tagen habe ich – mitunter gemeinsam mit einem befreundeten Priester – geistliche Texte vertieft. Wir tauschten uns auch darüber aus, was denn der eine oder andere Satz denn für unser persönliches Dasein bedeuten könnte. Daraus entstanden Gedanken, die ich hier und in den kommenden Tagen ungeordnet einfach weitergeben möchte.
1Joh 4,16a habe ich mir als Motto für meinen Dienst als Bischof gegeben. Auf diese Aussage über das Wesen Gottes werde ich immer wieder in meinem Dasein verwiesen. Und das nicht nur in jenen Situationen, in denen das Übliche, was mit ‚Liebe‘ verbunden wird, erfahren wird. Wenn Gottes Wesen ‚Liebe‘ ist, dann ist alles, was mir begegnet, unter diesem Vorzeichen, unter diesem Blickwinkel, zu lesen. Dies gelingt mir natürlich leichter in jenen Situationen und Augenblicken, die ich üblicher Weise mit „Glück“ und „schönen Situationen“ verbinde. Doch auch all jenes, das mir „gegen den Strich“ geht ist auf diesem Hintergrund dazu angetan, mir Seine Liebe anzuzeigen. „Glaube ich das wirklich?“ stelle ich mir daher immer wieder als Frage. Gerade Herausforderungen werden durch diesen Stand-Punkt, wird er eingeübt eingenommen, anders angeschaut, weil Seine Perspektive ja auch eine andere als meine eingeschränkte (durch Zeit und Raum) ist.
In allem: ER. Und: Er ist Liebe.