heilend

In einem Evangelium der letzten Tage war wieder einmal davon die Rede, dass die Begegnung mit Jesus heilend ist … Von den gestern besuchten Kleinbauern, die von IRPAA begleitet wurden bzw. werden, ist mir eine Bäuerin in Erinnerung, die meines Erachtens durch das Wirken von IRPAA sich selbst und damit auch ihren Wert neu und vertieft kennenlernen durfte: Klarissa. Stolz präsentierte uns die in Sao Paolo Geborene „ihr Reich“, in dem sie nunmehr Hühner züchtet, Gebrauchswasser mit den neuesten Methoden, die sie kennengelernt hat, für die Pflanzenzucht wiederaufbereitet. Und sie bekannte, dass sie mit ihrer Arbeit – auch in der Pandemiezeit verdiente sie, obwohl keine Marktfahrt möglich war, etwa. 16.000 Reals! – sich sogar ein eigenes Motorrad kaufen konnte, mit dem sie unabhängig agieren kann und noch leichter ihre Waren an Mann und Frau bringt. Somit kann sie auch manches ausgleichen, was ihrem kranken Mann an Tätigkeit verwehrt wird, ganz abgesehen davon, dass er sie nunmehr ganz anders schätzt … Ein Stück Menschenwürde durch Arbeit.

Und zwischendurch sagt sie uns: „Es gibt keinen schöneren Flecken Erde als hier zu wohnen. – Ich war schon viel unterwegs, aber dennoch ist hier der beste Platz für mich.“ Sie präsentiert uns auch die bei IRPAA ausgegebenen Aufzeichnungshefte, in die sie seit Jahren fein säuberlich alles einträgt, was in ihrer Familie selbst verbraucht, was weitergeschenkt, was mit anderen Dingen getauscht und was verkauft wird: So hat sie ganz einfach gelernt, wie wertvoll sie und ihre Arbeit sind.

Wirklich beeindruckt zogen wir von dannen und haben in anderer Art und Weise auch noch andere kennengelernt, die in Agrargemeinschaften zusammengeschlossen sich kleine Aufarbeitungslager für Eier oder auch für Früchte-Verarbeitung aufgebaut haben, sodass ihre Arbeit mit mehr Ertrag sich lohnt – und das Umbu-Gelee oder auch die Marmelade und der Likör sind schon was Besonderes …

Schließlich hieß es von IRPAA Abschied nehmen, wiewohl uns noch viel zu zeigen gewesen wäre – in den kommenden Tagen werden wir die CPT in unterschiedlichen Facetten kennenlernen, die Landpastoral mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten. Der Weg nach Bom Jesus ist noch weit, aber die Erfahrungen, die wir unterwegs machen werden, sind sicher auch gute – P. Josef Hehenberger, ein bekannter mittlerweile über 80-jähriger Missionar, der als Student 1966 nach Brasilien kam, hat uns am Abend in Jacobina schon ein wenig kennenlernen lassen, wofür er brennt, seit er hier ist …