Professor Reinhold Esterbauer, der Philosophie an unserer Katholisch-Theologischen Fakultät lehrt,[1] hat mir vor kurzem einigen wertvolle Gedanken geschenkt, was Kirchen und Religionsgesellschaften stützend zur Bewältigung des Lockdowns beitragen. Einer von diesen lautet: „Kirchen sind [..] Dienstleister zur Vergemeinschaftung. Kirchen und Religionsgemeinschaften bieten nicht nur unterschiedliche caritative und spirituelle Dienste an, sondern kümmern sich auch um Menschen, die solche Angebote von sich aus nicht (mehr) wahrnehmen können. Menschen am Rande der Gesellschaft werden aktiv aufgesucht. Ihnen wird gezeigt, dass sie nicht vergessen sind, sondern dass sich jemand um sie sorgt.“ Ich hoffe, dass dies tatsächlich auch in unterschiedlicher Weise gelebt wird.
Gerade der kommende Advent und das folgende Weihnachtsfest sind mit ihren unterschiedlichen Feiern tief auch in den Sehnsüchten der Menschen eingegraben. Gerade deswegen haben sich unsere Pfarren und auch so manche Stellen im Ordinariat schon seit Wochen Überlegungen gemacht, wie denn all dies unter den gegebenen Umständen und im engen Korsett der augenblicklichen Möglichkeiten gefeiert werden kann[2]: Feste können dennoch gefeiert werden.
Und ich hoffe, dass durch Telefonate, durch die Spendung der Krankenkommunion und -salbung, durch Begegnung in Kranken- und Pflegeheimen (Seelsorge ist dort wenn auch unter Auflagen möglich), durch einfache Nachbarschaftshilfe, durch so manch kleine oder auch größere Aufmerksamkeit/en, durch das Hinhören der Telefonseelsorge, so mancher Lichtblick ermöglicht wird – denn durch die Krise wie auch durch die derzeitige winterliche Situation unserer Weltgegend und die damit verbundene höhere Zahl an Nebel- bzw. dunklen Stunden sind solche mehr als zu anderen Zeiten notwendig.
[1] CORONA – Beiträge Grazer Theologinnen und Theologen – Katholische Theologie (uni-graz.at)
[2] Alle wichtigen Corona-Infos unserer Diözese werden hier aktuell dargestellt