Am vergangenen Freitag war ich bei einer Jugendgruppe eingeladen. In Pischelsdorf. 25 kamen zusammen – die Idee war nach der Firmung im Mai entstanden. Die Begegnung – fast 2 Stunden – hat mir einiges zum Nachdenken aufgegeben. Worüber da so gesprochen wurde, ist auf der Homepage der Pfarre nachzulesen.
Da gab es zwischendurch mal einen langen Part, in dem die jungen Frauen und Männer einander darüber erzählten, was ihnen denn Kraft gibt im Leben. Eine Erfahrung habe auch ich beigetragen – und dann eine kurze Schlussbemerkung dazu abgegeben: In Freundschaften und Begegnungen – in der Runde vorher oftmals genannt – habe wohl auch Gott seine Hand im Spiel, denn: „Wie sonst als über solche mitmenschlichen und sinnenhaften Erfahrungen ’spricht‘ ER üblicher Weise zu uns …“ – Im Nachdenken bedeutet das dann eine Art „Gewissenserforschung“. Denn: dies ernst zu nehmen heißt, Begegnungen nicht auszuweichen, heißt, sich dem jeweiligen Menschen widmen (und nicht etwa, was mir immer wieder misslängt, beim Telefonieren Emails schreiben – und da gibt es noch andere Möglichkeiten, dem Anderen bzw. der Anderen nicht gerecht zu werden) und ganz da sein für ihn, für sie – nicht an den nächsten Termin, nicht an die letzte Begegnung denken usw. Gott ernst zu nehmen ist demnach durchaus was alltäglich Herausforderndes …
Ein zweiter Gedanke begleitet mich seit Freitag: Es geht ja manchmal recht kontroversiell zu bei Lebensfragen. Auch die Bischofssynode, die heute begonnen hat, ist so ein Beispiel. Die Frage, die ich mir unter anderem stelle: Wird bei negativen kritischen Äußerungen gegenüber Meinungen anderer durch die Art und Weise meiner Argumentation deutlich, dass ich die der anderen beteigten Person/en ernst nehme? Wie leicht es doch passieren kann, dass jemand, dessen Meinung man nicht teilt, gleich auch als Person, als Mensch „verunglimpft“ wird …
Gerade weil ich mit diesen beiden Gedanken nach Hause gefahren bin und damit wieder auf Wesentliches meines Christseins, Wesentliches in der Nachfolge Jesu gestoßen wurde – Danke den Jugendlichen! – erfahre ich mich auf dem Weg in meinem Priestersein. Und unterwegs zu sein bedeutet noch nicht am Ende, noch nicht fertig sein … Und das ist durch und durch toll …