Bei der Bu\u00dffeier in M\u00f6nichwald am Freitag der 5. Fastenwoche hatte ich folgende Worte f\u00fcr die Predigt vorbereitet (die Schriftlesungen waren: Jes 55,6-11 bzw. Joh 12,24-26):<\/em><\/p>\n

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1. Das Bild, von dem Jesus eben im Evangelium gesprochen hat, ist wohl denen, die in der Landwirtschaft t\u00e4tig sind oder auf irgendeine Art und Weise zu ihr Bezug haben, bekannt und vertraut. Jesus geht es nicht darum, naturwissenschaftliche Erkenntnis zu verbreiten – die Rede vom „Sterben“ des Kornes in der Erde ist vielmehr eine bildhafte und daher einfach<\/em> nachzuvollziehen. Christliche Ohren h\u00f6ren bei diesen Worten Jesu sicher auch und sofort Tod und Auferstehung mit. Und sie liegen damit nicht falsch. –
   \nWenn es aber „Wort des Lebens“ ist, dann gilt zu fragen: „Was hat das<\/em> mit uns hier in unseren Pfarren zu tun?“ Und: „Was k\u00f6nnte dieses Gleichnis, diese Bildrede uns bei unserer fastenzeitlichen Bu\u00dffeier helfen?“ In der Lesung wurde uns ja deutlich: jedes Wort, das aus Gottes Mund kommt, ist dazu ausgesandt, dass es Wirkung zeigt unter den Menschen, auf der Erde.<\/li>\n
2. Ich m\u00f6chte kurz einen<\/em> Gedankengang vertiefen, der mir in den Sinn kommt. Wenn ich auf das Leben Jesu in dieser Welt schaue ist dieser Aspekt offensichtlich: sein Leben war von Liebe gepr\u00e4gt, weil er als Gott Liebe ist. Anders ausgedr\u00fcckt: sein Dasein war von Hingabe gepr\u00e4gt, Orientierung gleichsam „mit Haut und Haaren“ ganz auf Gott und ganz auf die Menschen hin. Er selbst hat sich nicht in den Mittelpunkt ger\u00fcckt. – Wie wohltuend dieser Lebensstil doch gerade angesichts unserer Welt ist, in der sich viele Einzelne aufplustern. Es mag zwar verst\u00e4ndlich sein, dass uns in den Entwicklungen dieser Welt viel an Sicherheiten genommen wurde, dass viele Zeitgenossen heute eigentlich nicht mehr recht wissen, was z\u00e4hlt; angesichts der Komplexit\u00e4ten die \u00dcbersicht verlieren und daher auch versucht sind, sich selbst als das einzig Sichere in den Mittelpunkt zu r\u00fccken. Die Antwort Jesu aber ist eine andere: Nicht ich, sondern DU, du Gott, du Mensch. Und ich glaube tats\u00e4chlich, dass dieser Lebensstil der Liebe – und damit der Lebensstil des Himmels – unserer Erde, unserer Welt im Kleinen und im Gro\u00dfen nottut. Wie sehr doch Einzelne und auch Gemeinschaften, Pfarren, politische Gemeinden mitunter versucht sind, sich nicht auf die anderen einzulassen und zu meinen, nur dann, wenn wir zu unserem Recht kommen – und zwar so wie wir es uns vorgestellt haben, nur dann w\u00e4re die Welt in Ordnung. – Ich wei\u00df: der Lebensstil der Gottes- und N\u00e4chstenliebe – immerhin das erste Gebot aus dem Munde Jesu – muss neu unserer Welt eingestiftet werden, in der die Selbstdarstellung und damit „das eigene Selbst in der Mitte“ zunimmt, alles was ein anderer denkt Gefahr l\u00e4uft in sogenannten sozialen Medien und auch am Stammtisch schlecht gemacht zu werden, oder auch andere Meinungen die nicht ins eigene Selbstverst\u00e4ndnis passen zu ignorieren und auf die Seite zu legen wenn nicht gar dagegen anzuk\u00e4mpfen. Hier tut Bekehrung not: Du bist mir gleich wichtig wie ich mir selbst wichtig bin!<\/li>\n
3. Mehr noch: Jesu Lebensstil ist der der Hingabe – „wenn das Weizenkorn nicht in die Erde f\u00e4llt und stirbt, bleibt es allein“. Daher gilt es auch f\u00fcr uns als Christen, als Pfarren, als Menschen mitten in der Gesellschaft, nicht Partei- also Eigeninteressen in den Vordergrund zu r\u00fccken, sondern das Wohl des Anderen und eben das Wohl des Ganzen ebenso von Anfang an mitzusehen. Komm ich da selbst zu kurz? Keineswegs, denn ich bin unendlich von Gott von Anfang an bis auf ewig geliebt. Um mich und mein letztg\u00fcltiges Wohl muss ich mir keine Sorgen machen. – \u00dcbertragen ins Heute und hier: eigentlich hei\u00dft es als Waldbacher f\u00fcr<\/em> die M\u00f6nichwalder zu leben, als Christ, f\u00fcr den dieser Weg zu Gott der rechte ist, den Weg anderer zu unterst\u00fctzen, die nicht denselben gehen – unter dem Motto: „Hauptsache, sie gehen auf Gott zu!“ – Lernen wir mehr und mehr auf verschiedenen Ebenen leben und lieben, damit unser Christsein – eingestiftet in diese (!) Welt – immer authentischer wird. Dazu ist Besinnung und Bekehrung vonn\u00f6ten.<\/li>\n<\/ol>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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